Von 3. bis 5. August 2018 tagten wir - insgesamt elf Mitglieder des REALTRAUM e.V. - erstmals außerhalb Münchens.
v.l.n.r. vorne: Monika Veth, Sabine Brandl, Gisela Weinhändler, Elke Schmidt, Max Bauer, Ulrich Reiff
v.l.n.r. hinten: Jan-Eike Hornauer, Simon Muff, Helmut Schmid, Karsten Beuchert, Thomas Wagner
Wir buchten hierzu eine wunderbare Gemeinschaftsunterkunft in Neureichenau/Bayerischer Wald, welche für unseren Anlass optimal geeignet war: https://www.villakunterbunt.net/
Nach dem Ankommen und Klärung einiger organisatorischer Fragen am Freitag, den 3. August behandelten wir am ersten Abend - nach einem gemeinsamen Abendessen/Grillen - gleich eine sehr wesentliche Frage:
REALTRAUM in den nächsten Jahren. Wo wollen wir hin? Wie erreichen wir das?
Es wurden hier zahlreiche Punkte festgehalten, welche wir nach und nach umsetzen wollen. Wir diskutierten auch über die Frage, was „die Marke“ REALTRAUM ausmacht? REALTRAUM verbindet die Kunstrichtungen Literatur, bildende Kunst und Musik, was uns zudem kennzeichnet sind u.a. folgende Punkte:
Vielfalt, Offenheit, Respekt, Wohlfühlfaktor, Wertschätzung.
Die „Qualität“ unserer Künstlertreffen wurde ebenfalls als Merkmal des Vereins genannt. REALTRAUM ist für alle Interessierten offen, es gibt
keine Zugangsvoraussetzungen. Wer einige Male bei den Künstlertreffen anwesend war, erkennt, ob der REALTRAUM für ihn passend ist. Es ist festzustellen: Langfristig bleiben nur Kunstschaffende,
die ernsthaft an ihren Werken arbeiten wollen und offen sind für konstruktive Kritik und interessiert sind an konstruktiven Diskussionen. Regelmäßige Gäste der Künstlertreffen werden irgendwann
auch Mitglied - ohne, dass explizit darum geworben werden muss. Wir haben aktuell 32 Mitglieder, davon sind ca. 15-17 Person aktiv am Vereinsgeschehen beteiligt. Die aktiven Mitglieder sind
überwiegend auf dem literarischen Gebiet tätig - einige vorwiegend im Bereich der bildenden Kunst. Dringend erforderlich wäre, dass zu REALTRAUM mehr Musiker*innen kämen.
Grundsätzilch ist auch festzustellen: Interessierte kommen von alleine auf uns zu, unsere Künstlertreffen sind gut besucht, wenn die Teilnehmerzahl weiter wächst, müssten wir uns ggf. sogar um eine neue Räumlichkeit bemühen, da der bisher genutzte Raum nur für maximal 20 Personen ausgestattet ist. Zudem bleibt fraglich, ob ein Künstlertreffen mit mehr als 20 Teilnehmer überhaupt anzustreben ist (Möglichkeit aktiv an der Diskussion teilzunehmen, etc.). Bereits jetzt müssen Mitglieder und Gäste z.T. sehr lang warten, bis sie einen Beitrag im Künstlertreffen präsentieren können, da die Nachfrage hoch ist. Das virtuelle Künstlertreffen auf der Vereinswebseite wird als gut und hilfreich empfunden, dennoch gibt es den Bedarf, die Anzahl der „realen“ Künstlertreffen im Jahr zu erhöhen.
Insgesamt waren sich die anwesenden Mitglieder einig, dass der REALTRAUM gut aufgestellt ist und dass nur kleine Veränderungen anzustreben sind („an einigen Stellschrauben drehen“).
Eine Anregung war, dass die einzelnen Mitglieder auf ihren Künstler-Webseiten einen Link zur REALTRAUM-Webseite setzen, um den REALTRAUM im Netz noch präsenter zu machen - dies ist aber natürlich kein Muss und jedem Mitglied freigestellt.
Es wurden folgende konkreten Wünsche und Ziele festgehalten:
Zusätzlich wurde festgehalten:
Nach dem Frühstück widmeten wir uns am Vormittag der Frage, welche Autor*innen bzw. bildenden Künstler*innen uns bisher in unserem eigenen künstlerischen Schaffen geprägt bzw. beeinflusst bzw. beeindruckt hatten bzw. dies immer noch und immer wieder tun.
Nach einer kurzen Mittagspause erfuhren am Nachmittag die Teilnehmer*innen zusätzlich Einiges über die Ziele, welche jede*r Einzelne mit ihrer/seiner künstlerischen Tätigkeit verfolgt.
Insgesamt kam es hier zu einem sehr schönen, aber auch intensiven und sehr inhaltsreichen Austausch, der zum Teil sehr weit führte. Einzelne Äußerungen wurden dazu nicht festgehalten. Die teilnehmenden Mitglieder konnten sich durch diese Gesprächsrunde noch besser kennen lernen und einiges über individuelle Herangehensweisen und auch eigene Grundhaltungen erfahren. Von einigen Teilnehmer*innen wurden (persönliche) Einblicke in ganz individuelle "Hürden" in der eigenen künstlerischen Tätigkeit gewährt. Ebenso gab es eine spannende Diskussion über Begriffe, wie "Beruf" - "Berufung" - "Professionalisierung" - "professionelle künstlerische Tätigkeit" und schließlich kam auch die Frage auf, zu welchem Zeitpunkt man "von anderen Leuten" als (professioneller) Künstler, Autor, Schriftsteller "wahrgenommen" wird.
Der allgemeine gesellschaftliche Blick richtet sich hier sicherlich überwiegend auf die Frage: Womit verdient man seinen Lebensunterhalt? Ganz sicher spielt es auch eine Rolle, in welchen (zum Teil sehr) unterschiedlichen Kontexten man sich bewegt. Man ist Bewertungen ausgesetzt. Menschen, die selbst nicht künstlerisch tätig sind, bewerten "künstlerisches Schaffen" anders, als Leute, die wissen, wieviel Aufwand, Zeit, Energie, etc. beim Verfassen eines Textes oder Gestaltung.
Der späte Nachmittag war zur freien Gestaltung, wurde dann zum Teil mit Tischtennis spielen oder anderen entspannten Dingen verbracht, am Abend grillten wir und saßen schließlich bei guten und aufschlussreichen Gesprächen am Lagerfeuer.
Nach dem gemeinsamen Frühstück gab es noch eine kleine Abschlussrunde:
Die Rückmeldungen waren sehr positiv, eine Wiederholung des REALTRAUM-Wochenendes wurde von allen Anwesenden gewünscht, beim nächsten Mal mit neuen Inhalten (z.B. konkrete Themen gemeinsam bearbeiten, Texte schreiben, Zeichnen etc.). Bei Bedarf auch erneut eine Diskussion über die weiteren Ziele des REALTRAUM.
Kritisch angemerkt wurde, dass wir am Samstag bei den Diskussionsrunden manchmal inhaltlich abschweiften, z.B. zu Themen „Was ist Kunst?“ – „Kunst als Profession – Beruf – Berufung“ etc., dadurch blieb für die Beiträge einiger Mitglieder leider weniger Zeit als für andere.
Positiv wurde u.a. Folgendes befunden:
Gegen 12.30 Uhr verließen ein Großteil der Gruppe die Unterkunft Richtung Passau - wir machten noch einen kleinen Halt in der Veste Oberhaus.